Dienstag, 26. November 2024
Referent: Herr Martin Meiler, Helvoil AG
Thema: Überblick über den Markt für Sustainable Aviation Fuel (SAF) und Vorstellung des Helvoil-Projekts
Abstract: Der Ersatz fossiler Kraftstoffe ist eines der Ziele, um die Klimaerwärmung einzudämmen. In der Aviatik lässt sich dies heute und auch mittelfristig aufgrund der benötigten spezifischen Energiedichte des Treibstoffes Kerosen mittels Strom oder Wasserstoff nicht bewerkstelligen. Es sind alternative Treibstoffe gefragt, die sich jetzt sofort mittels bereits bewähren Prozessen herstellen lassen, um überhaupt eine kurz- bis mittelfristige Wirkung zu erzielen.
Dieser Vortrag bietet einen Überblick über den Markt für Sustainable Aviation Fuel (SAF), der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Es werden die aktuellen Rahmenbedingungen, die Nachfrage- und Angebotsdynamiken sowie die verfügbaren Technologien zur Herstellung von SAF beleuchtet. Ein besonderer Fokus liegt auf den heutigen Herstellungskosten von SAF und den möglichen Entwicklungspfaden, die zu einer weiteren Kostensenkung beitragen können.
Im Anschluss daran wird das Helvoil-Projekt in Monthey, Schweiz, vorgestellt, dass sich der Herstellung von SAF aus gebrauchten Kochölen und Tierfetten widmet. Dieses Projekt ist ein wegweisendes Beispiel für die lokale Produktion nachhaltiger Kraftstoffe und verdeutlicht das Potenzial und die Herausforderungen der SAF-Herstellung in der Schweiz.
Short Bio: Martin Meiler ist Verwaltungsrat der Helvoil AG und unabhängiger Investorenberater mit umfassender Expertise im Energie-Infrastruktur-Markt. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wind-, Solar- und Wasserkraft sowie Bioenergie und Recycling. Seit 1991 beschäftigt er sich intensiv mit Energiefragen und war massgeblich an der Entwicklung von Photovoltaikanlagen, energieeffizienten Gebäuden sowie der Planung und dem Bau grosser Energieinfrastrukturen beteiligt. Er verfügt über ein Executive MBA in General Management von der Universität St. Gallen und einen Ingenieurabschluss in Elektronik, Mess- und Regeltechnik.
Veranstaltungsort: Villa Boveri in Baden: Gartensaal für Vortrag.
Apéro und Abendessen werden im Erdgeschoss/Parterre der Villa Boveri serviert.
Der Ablauf des Abends:
17:00 Uhr Apéro
17:30 Uhr Vortrag Herr Martin Meiler
18:30 Uhr Diskussion
19:00 Uhr Abendessen, Fortsetzung der Diskussion im kleinen Kreis.
Anmeldung:
über ein Webformular. Die Einladung mit Anmeldelink folgt.
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Vortragsabende im Jahr 2025:
Donnerstag, 06.03.2025
ab 16:00 Uhr: Mitgliederversammlung und Vortragsabend
Vorschau: Professor Adrian Altenburger, Hochschule Luzern, Institut für Gebäudetechnik und Energie,
wird ein Referat rund um die Entwicklung der digitalen Nachfrage und des damit verbundenen Energiebedarfs insbesondere im Kontext des stark wachsenden Data Center Markts geben.
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Dienstag, 17.06.2025
ab 17:00 Uhr: Vortragsabend
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Donnerstag, 21.08.2025
ab 17:00 Uhr: Vortragsabend
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Dienstag, 25.11.2025
ab 17:00 Uhr: Vortragsabend
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Archiv 2024
Donnerstag, 28. März 2024
(mit der Mitgliederversammlung um 16.00 Uhr)
Referent: Dr. Thomas Marti, VSE
Thema: VSE-Studien zur Energieversorgung 2050 und zum Netzausbau
Abstract: Die Schweiz baut ihr Energiesystem fundamental um. Zum einen hat sie sich zum Ziel gesetzt, die Energieversorgung zu dekarbonisieren. Dafür müssen die CO2-Emmissionen bis 2050 auf netto null sinken. Zum anderen sollen die vier bestehenden Kernkraftwerke schrittweise stillgelegt werden. Die Auswirkungen auf das Energiesystem, Produktion, Verbrauch und Netze, sind gewichtig. Der Strombedarf wird steigen, weil für Klimaneutralität Sektoren wie Mobilität, Wärme/Kühlung und Industrie elektrifiziert werden müssen. In Summe entsteht eine Stromlücke von mindestens 37 Terawattstunden, rechnet die Studie «Energiezukunft 2050» (EZ2050) des VSE in Zusammenarbeit mit der Empa vor. Die EZ2050 wurde im Dezember 2022 veröffentlicht und zeigt, wie die Schweiz ihre Energie- und Klimaziele erreichen kann. Zwei Dimensionen bestimmen die Ausprägung und die Kosten des zukünftigen Energiesystems:
(1) die Akzeptanz gegenüber neuer Energieinfrastruktur im Inland
(2) das energiepolitische Verhältnis zu Europa
Die Resultate der EZ2050 lassen klar erkennen, dass das Szenario mit hoher Akzeptanz für neue Energieinfrastruktur und enger Energiekooperation mit der EU das resilienteste Energiesystem schafft und zudem zu den tiefsten Systemkosten führt.
Dies gilt auch für die Verteilnetze. Basierend auf den Szenarien und Annahmen der EZ2050 zeigt der VSE auf, wie gross der Um- und Ausbaubedarf im Verteilnetz bis zum im Jahr 2050 ist, welche Treiber dominieren und welche Massnahmen zur Kostensenkung beitragen.
Short Bio: Thomas Marti ist Leiter Netze und Berufsbildung beim VSE und Projektleiter des VSE-Projekts «Energiezukunft 2050». Er ist seit mehr als 20 Jahren in der Strombranche tätig und hat u. A. als leitender Berater bei EVU Partners und als Leiter Marktanalyse und Risikomanagement bei der Axpo gearbeitet. Er schloss sein Studium an der ETH Zürich als Dr. sc. nat. ab.
Veranstaltungsort: Villa Boveri in Baden: Gartensaal für Vortrag.
Apéro und Abendessen werden im Erdgeschoss/Parterre der Villa Boveri serviert.
Der Ablauf des Abends:
16:00 Uhr Mitgliederversammlung 2024
17:00 Uhr Apéro
17:30 Uhr Vortrag Dr. Thomas Marti
18:30 Uhr Diskussion
19:00 Uhr Abendessen, Fortsetzung der Diskussion im kleinen Kreis.
Anmeldung:
über ein Webformular.
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Dienstag, 25. Juni 2024
Referent: Professor Robert Michael Boes, ETH Zürich
Thema: «Wasserkraft als notwendige Bedingung für das Schweizer Energiesystem der Zukunft»
Abstract: Die Stromproduktion aus Wasserkraft ist weltweit die wichtigste erneuerbare Energieform. Energie ist mehr als Strom, aber Elektrizität wird immer wichtiger zur Erreichung der Klimaziele durch Dekarbonisierung. In alpinen Regionen stammt der Grossteil des Stroms aus der Wasserkraft. Die Trümpfe der Wasserkraft liegen in sehr hoher Energiedichte und Wirkungsgraden, hoher Verfügbarkeit, grossen Lebensdauern der Anlagenteile, den höchsten (Speicher-) Erntefaktoren aller Stromerzeugungstechnologien, einer guten Ökobilanz und sehr niedrigen Lebenszyklus-Treibhausgasemissionen.
Zur Integration neuer Erneuerbarer wie Wind- und Sonnenenergie ist die Flexibilität von (Pump-) Speicherkraftwerken besonders wertvoll. Flexible Regelenergie (positiv und negativ) hilft, die stochastische Erzeugung der neuen Erneuerbaren zu glätten und Blackouts zu verhindern. Grosse Saisonspeicher ermöglichen zudem, Zuflüsse aus dem Sommerhalbjahr in das Winterhalbjahr zu verlagern und bei Bedarf Strom zu erzeugen. Die dafür erforderlichen Talsperren sind aber nicht nur sehr bedeutend für die Energieversorgung, sondern insbesondere bei sich wandelndem Klima auch für die Wasserwirtschaft, indem sie weitere Zwecke wie Hochwasserschutz und Niedrigwasserreserve erfüllen. Auf grossen Skalen (Hunderte MWh bis GWh) sind Pumpspeicher auf absehbare Zeit die technisch ausgereifteste und günstigste Speichertechnologie. 1 TWh an flexibler Wasserkraft ermöglicht den Bau von mindestens 3.5 TWh an intermittierender Wind- bzw. Solarenergie, was die Bedeutung der Wasserkraft für eine erfolgreiche Energiewende verdeutlicht.
Die Rolle der Wasserkraft in der Schweiz und ihr Aus- und Zubaupotential werden im Weiteren aufgezeigt und in den Kontext der Projekte des sogenannten „Runden Tisch Wasserkraft“ gesetzt. Zudem wird der Einfluss des Klimawandels auf die Schweizer Wasserkraft diskutiert.
Short Bio: Robert Boes has been Professor of Hydraulic Engineering and Director of the Laboratory for Hydraulics, Hydrology and Glaciology (VAW) at the Department of Civil, Environmental and Geomatic Engineering since February 2009. He was born in Aachen, Germany in 1969. Robert Boes studied civil engineering at RWTH Aachen, the Ecole Nationale des Ponts et Chaussées in Paris and the Technical University Munich. After his diploma in 1996, he joined ETH Zurich’s VAW as a scientist. He completed a doctorate with an experimental thesis on the hydraulics of stepped spillways in 2000, for which he received the Exchange Award for Excellent Young Scientists. As a result, he enjoyed a brief stint at the Tokyo Institute of Technology in 2001. After a period as a postdoc at VAW, Robert Boes accepted a position in the Civil Engineering Department at the TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG in Innsbruck, Austria, where he was in charge of interdisciplinary projects in the field of hydraulic engineering, hydropower and flood protection. In 2007, he became head of the Dam Construction Group.
Robert Boes is involved as a consultant in dam and flood protection projects in Switzerland and abroad and is a board member of the Swiss Association of Water Resources Management and the ETH Energy Science Centre, and is president of the Swiss Committee on Dams.
His research interests include hydraulic and operational aspects in hydraulic engineering, flood protection and hydropower, especially air-water flows, dam hydraulics, hydroabrasion, reservoir sedimentation and issues related to the connectivity of bodies of water, with a focus on fish migration, and impulse waves.
Veranstaltungsort: Villa Boveri in Baden: Gartensaal für Vortrag.
Apéro und Abendessen werden im Erdgeschoss/Parterre der Villa Boveri serviert.
Der Ablauf des Abends:
17:00 Uhr Apéro
17:30 Uhr Vortrag
18:30 Uhr Diskussion
19:00 Uhr Abendessen, Fortsetzung der Diskussion im kleinen Kreis.
Anmeldung:
über ein Web-Formular für Mitglieder und für geladene Gäste.
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Donnerstag, 29. August 2024
Referent: Dr. Ruedi Kriesi, Präsident IG Solalpine
Thema: Alpine Solaranlagen – zentrales Element einer sicheren Winter-Stromversorgung
Zusammenfassung: Die Energiewende ist mit erneuerbaren Energien und Verbrauchsreduktion zu schaffen, z.B. mit 70% des Potentials der PV auf Dächern und gut 20% der Fläche der im letzten Jahrhundert aufgegebenen Alpweiden, zusammen mit der bestehenden Wasserkraft und einem marginalen Import an Überschuss-Windstrom aus Deutschland oder grünem Brennstoff aus dem Mittleren Osten.
Die Alpenphotovoltaik nutzt die hohen Wintersonnenstunden der nebelfreien Berge und die Reflexion des Schnees. Die Solarmodule werden zur Maximierung des Winterstromanteils steil gegen Süden ausgerichtet und wegen der grossen Schneehöhen mit ihrer Unterkante auf etwa 3m Höhe installiert. Damit rutscht Schnee zuverlässig ab und Vieh und Wild können sich darunter ungehindert bewegen. Dank der gegenüber der traditionellen Alpwirtschaft rund hundertfachen Wertschöpfung kann die Alpenphotovoltaik die grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Viehsömmerung mindern und so das Verganden der Alpen bremsen, was mit einer massiven Verarmung der Biodiversität verbunden ist.
Trotz den klaren Vorteilen der Alpenphotovoltaik stellen sich ihr grosse Hindernisse. Bauen auf 2000m Höhe, für grosse Schneehöhen und starke Winde, ist anspruchsvoll und führt, auch mangels Erfahrung, zu hohen Kosten, ein Investitionsrisiko angesichts der bereits wieder tiefen und ganz unbekannten künftigen Strompreise. In verschiedenen geeigneten Regionen fehlt zudem die nötige Kapazität der Hochspannungsanschlüsse. Daneben kämpfen die Bauherren mit Akzeptanzproblemen, wie bei allen grossen Bauvorhaben. Wenige Gegner können, auch mit unhaltbaren Argumenten, die Stimmung einer Gemeinde kippen.
Die IG Solalpine wurde im November 21 durch vier Fachleute aus Sorge über die sich abzeichnende rasch wachsende winterliche Stromlücke (E-Mobilität und Wärmepumpen, später Lebensende der KKW) gegründet. Sie entwickelt Anlagenstandorte und setzt sich in Zusammenarbeit mit NGOs und Politik für gute Rahmenbedingungen für den Bau alpiner PV-Anlagen ein. Sie wird durch Schweizer 13 Elektrizitätswerke finanziert.
Short Bio:
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- Ausbildung: dipl. Masching. ETH-Z, Dr. sc. techn. EPF-L.
- 1985 bis 2000 Leiter der Energiefachstelle des Kantons Zürich. In dieser Phase Bau der Null-Heizenergiesiedlung Wädenswil, Entwicklung der Marke und Standard Minergie und Gründung des gleichnamigen Vereins mit befreundetem Betriebswirtschafter Heinz Uebersax.
- 2000 bis 2010 Start der Sparte Wohnungslüftung der Zehnder Group, Leiter Technik;
2010 bis 2020 Berater. - Ab 2020 Entwicklung, Gründung, Präsidium und GL des Vereins Solalpine.
Veranstaltungsort: Villa Boveri in Baden: Gartensaal für Vortrag.
Apéro und Abendessen werden im Erdgeschoss/Parterre der Villa Boveri serviert.
Der Ablauf des Abends:
17:00 Uhr Apéro
17:30 Uhr Vortrag
18:30 Uhr Diskussion
19:00 Uhr Abendessen, Fortsetzung der Diskussion im kleinen Kreis.
Anmeldung:
über ein Webformular. Die Einladung mit Anmeldelink und weiteren Informationen folgt.
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